Datum: 1. Modul 06. – 07. Mai 2019 (insgesamt 7 Module, 3 Supervisionstage und Kollogium)     Referentinnen: Maria Joahnna Fath, Dr. Andrea Kerres      Ort: Sankt Elisabeth, KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum, Augsburg          (https://www.kjf-akademie.de/index.php?id=21&schritt=1&kathaupt=5&knradd=18-F-08)

Kinder- und Jugendhilfe
Zertifikatslehrgang Traumapädagogik / Traumzentrierte Fachberatung

Code
(19-12-E-27)
In Kooperation mit TRAUMAHILFE AUGSBURG NETZWERK SCHWABEN

Viele Kinder und Jugendliche leiden an den Folgen von traumatischen Erfahrungen und sind deshalb in ihrer Entwicklung schwerwiegend und umfassend beeinträchtigt. Sie brauchen pädagogische Begleiter und Ausbilder, die bestimmte Verhaltensweisen als Folgen traumatischer Erfahrung erkennen, und die sie dabei unterstützen, die Störungen zu überwinden.

Was ist ein Trauma im Unterschied zu starkem Stress?
Was passiert in traumatischen Erfahrungen im Gehirn und welche Folgen hat dies für den Alltag?
Welche Symptome können sich nach Traumatisierung entwickeln und wie erkenne ich sie?
Was hilft beim Umgang mit traumatisierten Menschen?

Inhalte der Module
Neben den Grundlagenkenntnissen der Traumapädagogik, Neuropsychologie und der Stressverarbeitung werden praxisnahe Interventionen auf verbaler und nonverbaler Ebene vermittelt und erprobt. Darüber hinaus ist uns eine nachhaltige Implemen-
tation der Inhalte in die Strukturen der Praxis wichtig. Daher werden die Teilnehmer-
innen traumapädagogische Projekte entwickeln und durchführen. Somit ist neben dem Wissenserwerb die Umsetzung des Gelernten unter Supervision ein wesentlicher Schwerpunkt.

Zielgruppe
MitarbeiterInnen in psychosozialen, medizinischen und pädagogischen Berufen. Die Zusammensetzung der Weiterbildungsgruppe mit Teilnehmer aus unterschiedlichen Praxisfeldern ist konzeptionell erwünscht.

Teilnahmevoraussetzung
– abgeschlossene Berufsausbildung, die für die Arbeit im psychosozialen Bereich qualifiziert
– mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem relevanten Praxisfeld (in anderen Fällen persönliche Absprache notwendig)
– die Möglichkeit, die erworbenen Kenntnisse aktuell in die Praxis umzusetzen
– eigene psychische Stabilität

Rahmen der Weiterbildung
Die Weiterbildung entspricht in Inhalt und Struktur den aktuellen Standards der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und den Standards des Fachverbands Traumapädagogik (FV TP).

Die Weiterbildung findet berufsbegleitend statt und umfasst:
– 6 Module an jeweils 2 Tagen von 9.30 – 17.30 Uhr
– 3 Supervisionstage jeweils von 9.30 – 17.30 Uhr
– 1 Vertiefungsmodul an 3 Tagen von 9:30 – 17.30 Uhr
– Abschlusskolloquium mit Zertifikat

TeilnehmerInnen können sich für folgende Abschlussvarianten entscheiden:
Variante 1: Teilnahme an der Fortbildung mit Kolloquium –> Zertifikat Trauma-
pädagogogik (einfacher Abschluss)
Variante 2: Teilnahme an der Fortbildung mit Kolloquium und einer zusätzlichen Fallvorstellung –> Zertifikat Traumapädagogik und traumazentrierte Fachberatung (Doppelabschluss)
Variante 3: Teilnahme an der Fortbildung ohne Kolloquium –> Teilnahmebestäti-
gung

Intervisionsgruppen
Zwischen den Seminarmodulen treffen sich die TeilnehmerInnen mindestens einmal in regionalen Intervisionsgruppen (3-6 TeilnehmerInnen) zu verschiedenen Auf-
gaben.

Zertifizierungsvoraussetzungen
analog den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) (https://www.degpt.de/curricula/traumap%C3%C2%83%C2%A4dagogik-und-traumazentrierte-fachberatung.html) und des Fachverbands Traumapädagogik (FV TP) (https://www.traumahilfe-augsburg.de/angebot/curriculum-traumapaedagogik-und-traumazentrierte-fachberatung-2-3-2/2019-02-19/):
• die Teilnahme an allen Fortbildungseinheiten und Supervisionen
• ein Projekt und eine Fallvorstellung (beides mündlich und schriftlich)
• die Fallvorstellung und das Projekt sind durch ein Originaldokument zu belegen (z.B. Video, Tonbandaufnahme, Zeichnungen, Tagebuchnotizen o.Ä. der KlientInnen)
• Abschlusskolloquium:
Die Zulassung zum Kolloquium erfolgt nach erfolgreicher und vollständiger Absolvierung der o.g. Seminare incl. der drei Supervisionen. Alle schriftlichen Unterlagen müssen zudem als ausreichend erfolgreich durch die Fortbildungsleitung bewertet worden sein. Die Prüfung erfolgt durch die Fortbildungsleitung. Dauer max. 90 Minuten in Kleingruppen.

1. Modul *
• Einführung in die Traumapädagogik
• Geschichte der Traumapädagogik
• Abgrenzung Traumapädagogik – Traumatherapie
• Diagnostik
• Prozesse und Folgen von Traumatisierung auf der Basis Neurowissenschaftlicher Grundlagen
• Implementation von Traumapädagogik in institutionelle Strukturen (Projektmanagement: Planung, Durchführung und Evaluation entsprechender Projekte in der tätigen Institution)
• Reflexion der eigenen Haltung zum Thema an Hand u.a. eines eigenen Projektes

2. Modul *
• Modelle der Traumapädagogik und Beratung
• Psychoedukation als Baustein der Traumapädagogik
• Bindung und Trauma
• Reflexion der eignen Bindungserfahrungen und seine Auswirkungen
• Reflexion des eigenen Handelns im Beruf bzw. im eigenen Projekt

3. Modul *
• Stabilisierung über verschiedene Zugänge wie: Musik, Kunst, Körper
• Stabilisierung und Ressourceninstallation
• Imaginationsübungen – Demonstration und Übung in Dreiergruppen
• Kulturelle Hintergründe und seine Auswirkung auf die Stabilisierung
• Aufgreifen eines aktuellen, gesellschaftspolitischen Themas als potentielles Arbeitsfeld für den Traumafachberater wie z.B. im Moment: Flucht und Trauma
• Reflexion des Projekt bzgl. der Integration der Inhalte aus diesem Modul

4. Modul *
• Soziale Stabilisierung – Techniken der Affektregulation
• Psychische Stabilisierung – Positive Life-events
• Ressourcenarbeit „ Inneres Kind“
• Rechtlich relevante Grundlagen

5. Modul *
• Trauma im System einer Institution
• Trauma im System Familie
• Akute und komplexe Traumatisierungen – Möglichkeiten des Handelns
• Reflektion der eigenen Rolle

6. Modul *
• Täter und Täterstrategien
• Umgang mit Täterkontakt
• Traumaspezifische Krisenintervention
• Sekundäre Traumatisierung
• Reflexion der eigenen Möglichkeiten und Grenzen im Beratungsprozess bzw. in der Institution (Projekt)

7. Modul * (Vertiefungsmodul Traumapädagogik)
• Traumapädagogische Basisstrategien
• Bindung und Trauma II
• Beziehungsdynamiken in Systemen

*Bei der Darstellung der Inhalte handelt es sich um Auszüge nach den Empfehlungen der DeGPT und des Fachverbands Traumapädagogik.

Diese Fortbildung wird von der agke e. V. (Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen und Jugendsozialarbeit in der Diözese Augsburg e. V.) empfohlen.

Ort
Sankt Elisabeth, KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum
Fritz-Wendel-Straße 4
86159 Augsburg

Termine
06. Mai 2019
07. Mai 2019
22.  Mai 2019
23.  Mai 2019
09.  Juli 2019
10.  Juli 2019
24. Sept. 2019
11. Nov. 2019
12. Nov. 2019
!!! Weitere Termine werden noch rechtzeitig bekannt gegeben.

Zeiten
09:00 Uhr – 16:30Uhr

Max. Teilnehmerzahl
20

Kursgebühr
– externe Teilnehmer/-innen Abrechnung in 4 Raten: 2800,00 €
– KJF Mitarbeiter/-innen (Abrechnung in 4 Raten): 2800,00 €

Dozent(en)
Maria Johanna Fath
Dipl. Theologin, Systemische Familientherapeutin, Traumatherapeutin, Supervisorin

Prof. Dr. Andrea Kerres
Psychologische Psychotherpeutin, Traumatherapeutin, Supervisorin, Organisations-
beraterin

Anmeldeschluss
15. April 2019

Anmeldestatus

Anmeldung

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